16 Mai Lehmbaulehrgang in Schloss Raesfeld

Vom 08. bis 10. Mai 2025 hatten wir, Markus Domnik und Michael Sommer von der BBS2 Celle, die Möglichkeit, an einem Lehmbaulehrgang im malerischen Schloss Raesfeld teilzunehmen. Dieser Lehrgang wurde in Zusammenarbeit mit den Lehrgangsteilnehmern zum Restaurator im Handwerk durchgeführt und bot uns umfassende Einblicke in die traditionellen Techniken des Lehmbauens.
Der Lehrgang begann mit einer Einführung in die Materialkunde, bei der wir die verschiedenen Arten von Lehm und deren Eigenschaften kennenlernten. Wir erfuhren, wie wichtig die Auswahl des richtigen Lehms für die jeweiligen Anwendungen ist, sei es für den Neubau oder die Restaurierung.
In praktischen Übungen erlernten wir die grundlegenden Verarbeitungstechniken, darunter das Mischen von Lehm mit Sand und anderen natürlichen Materialien, um die gewünschten Eigenschaften zu erzielen. Besonders spannend war die Anwendung von Lehmputz und Lehmstreichputz. Hierbei durften wir selbst Hand anlegen und die Techniken direkt anwenden, was uns ein tiefes Verständnis für die Verarbeitung und die Vorteile von Lehm als Baustoff vermittelte.
Ein weiterer Schwerpunkt des Lehrgangs lag auf der Anwendung von Lehm in der Restaurierung. Wir lernten, wie Lehm eingesetzt werden kann, um historische Gebäude zu erhalten und deren ursprüngliche Ästhetik zu bewahren. Die Diskussionen über die Herausforderungen und Lösungen bei der Restaurierung mit Lehm waren besonders aufschlussreich und regten zum Nachdenken an.
Das sonnige und warme Wetter trug zur positiven Atmosphäre des Lehrgangs bei und ermöglichte es uns, viele praktische Übungen im Freien durchzuführen. Der kollegiale Austausch mit den anderen Lehrgangsteilnehmern, die aus ganz Deutschland kamen und zumeist Betriebsinhaber waren, war ein weiterer Höhepunkt. Während der praktischen Arbeiten und beim gemeinsamen Abendessen am Grill konnten wir wertvolle Erfahrungen und Ideen teilen. Diese Gespräche über die unterschiedlichen Ansätze und Herausforderungen in der Lehmbau-Praxis bereicherten unseren Lernprozess erheblich.
Ein besonderes Erlebnis war die Möglichkeit, den Schlossturm auf einem Außengerüst zu besteigen, da dieser für Renovierungsarbeiten eingerüstet war. Mit einer Höhe von 52,5 Metern bot der Turm einen beeindruckenden Ausblick auf die Umgebung und verdeutlichte die Bedeutung von Restaurierungsarbeiten an historischen Gebäuden.
Insgesamt war der Lehmbaulehrgang in Schloss Raesfeld eine wertvolle Fortbildung, die unser handwerkliches Können erheblich stärkte und unser Bewusstsein für die Bedeutung traditioneller Baustoffe in der modernen Restaurierung schärfte. Wir sind begeistert, das Erlernte in unseren Unterricht zu integrieren und unseren Schülern weiterzugeben.