20 Feb. BBS II streicht „Axel Bruns“ aus ihrem Namen

Mit dem Namen Axel Bruns konnten sich weder die Schüler noch die Lehrkräfte und anderen Mitarbeiter an der Berufsbildenden Schule II für Technik und Gestaltung identifizieren. „Axel Bruns kennt keiner, niemand weiß mit diesem Namen etwas anzufangen“, sagt der Leiter der BBS II Heinrich von Fintel.
Daher schlug die berufsbildende Schule dem Landkreis als Träger vor, ihr den Namen „BBS II Celle“ zu geben. Sowohl die Schülervertretung als auch der Schulvorstand und die Gesamtkonferenz votierten im Vorfeld mehrheitlich für diesen Schritt. Der Ausschuss für Weiterbildende Schulen des Landkreises folgte dem Vorschlag und stimmte in seiner Sitzung einvernehmlich dafür, den Namen Axel Bruns aus der Bezeichnung für die pädagogische Einrichtung zu streichen.
In den 1980er Jahren war sie nach dem früheren Oberkreisdirektor Axel Bruns (1915-1990) benannt worden. Die Babyboomer-Generation hatte zu dieser Zeit die allgemeinbildenden Schulen beendet, es herrschte ein Mangel an Ausbildungsplätzen. „In seinem Wirken als Oberkreisdirektor hat er in den Berufsbildenden Schulen etliche junge Menschen aufgefangen“, erläutert Heinrich von Fintel die damalige Entscheidung und fügt hinzu: „Als Persönlichkeit war er jedoch zwiespältig zu sehen.“ Begründet liegt dieses in seiner Wehrmachtsvergangenheit sowie in seiner Rolle während der verheerenden Waldbrände in den Landkreisen Celle, Gifhorn und Lüchow-Dannenberg im Jahr 1975. Bruns zeigte sich der Situation nicht gewachsen, forderte u.a. zu spät Hilfe vom Regierungsbezirk Lüneburg an, wurde übergangsweise von seinem Posten enthoben.
Mit der Streichung des Namenszusatzes hat dieses jedoch gar nicht so viel zu tun. „Wir sind nicht aus moralischen oder wertenden Gründen aktiv geworden“, sagt der Oberstudiendirektor, „wir sind auf der Suche nach einem Namen, der uns als Schule spiegelt in dem, was wir machen und was uns wichtig ist.“ Er verweist auf ein Projekt, das sich mit Werten befasste, für die die BBS II steht. Ein Ergebnis war: „Learn, Think, Create“.
Anke Schlicht
Celler Presse
Foto: Anke Schlicht